Etappe 23: Offensee bis Grünau im Almtal

Heute sind wir wieder mal zu Regen erwacht. Wird langsam zur Gewohnheit. 😕

Vom Sturm von gestern Nacht war zum Glück nicht mehr viel übrig, aber wir fragten uns, ob es auf den Weg Auswirkungen gehabt hatte. Nach letztem Jahr haben wir da eine gewisse Vorahnung…

Das Frühstück in der Pension Ahamer war überaus gut, selbstgemachte Marmeladen und Brot, viel Auswahl an Müsli etc. So gestärkt waren wir bereit für den Regen.

Wir packten unseren Rucksack und gingen zum Landungsplatz in Ebensee, von wo aus wir mit dem Traunsee-Wandertaxi zum Offensee gebracht wurden, wo unsere letzte Etappe eigentlich enden hätte sollen. Der Taxifahrer begutachtete selbst offenbar auch den Zustand der Straßen nach dem Sturm und war einigermaßen positiv überrascht. Dennoch verabschiedete er sich mit den Worten: “Passt’s auf!” Diese hoffnungsvolle Botschaft. 😂

Die Gegend um den Offensee war wunderschön, sogar im Regen! Der See war umgeben von einem dichten Wald, im Hintergrund blitzten trotz der tiefhängenden Wolken aber schon die Berge hervor. Und wir sahen tatsächlich schon den ersten Schnee des Jahres! Die Gipfel waren bereits angezuckert!

Übrigens, so schaut unser Regen-Outfit aus:

Sehr rasch ging es gleich mal bergauf, Richtung Almsee.

Die Downhill-Strecke hatte uns gestern schon gut drauf vorbereitet! Trotzdem war der Weg sehr schön, die meiste Zeit regen- und windgeschützt durch den Wald. Auch wenn der Sturm nachgelassen hatte, so gab es dennoch ordentliche Windspitzen. Aber Schäden durch den Sturm konnten wir bisher keine entdecken, die Route war gut begehbar.

Außer uns war niemand weit und breit, es herrschte völlige Stille, bis auf das Pfeifen des Windes. Schön! 😄

Am höchsten Punkt angekommen, ging es dann sehr langsam absteigend zum Almsee.

 

So unfassbar tolle Waldwege! 😍

Und auch die Wegweiser waren hier besonders originell:

Kurz nach Mittag war der Almsee in Sicht!

Als wir unten ankamen, begann es wieder stärker zu regnen. Also nützten wir die Gelegenheiten und setzten uns auf eine regengeschützte Bank bei einem schon für die Saison geschlossenen Gasthaus und aßen unser Proviant. Bald hörte das schlimmste wieder auf, und wir setzten zur Umrundung des wunderschönen Almsees an.

Einen einzigen anderen Menschen sahen wir auf dem Weg, ansonsten war alles wie ausgestorben. Wie schade, denn auch bei diesem Wetter hatte der Almsee seinen Reiz und einen besonderen Charme.

Der einzige andere Ausflügler außer uns war offenbar ein amerikanischer Fotograf, der dem See auch bei Regen etwas abgewinnen konnte. Er warnte uns vor den umgefallenen Bäumen am weiteren Weg. Wir hatten zwar eingangs den Zettel bzgl Unwetterschäden gelesen, glaubten aber nicht so recht daran, nachdem der Weg bisher so unbeschadet war. Little did we know… 😱

Schon bald zeigte sich das Ausmaß des Sturmes, und unser Training für Ninja Warriors begann. Wir kraxelten über Bäume oder schlitterten unter ihnen durch, rutschten auf die andere Seite oder machten einen Umweg ins steile Gelände. Und das alles mit einem Rucksack am Rücken!

Und immer wieder half der Wettergott mit Regen nach, damit wir nicht stehen blieben. Obwohl das Stück um den See herum wirklich traumhaft schön ist, waren wir froh, als wir wieder auf eine breitere Waldstrecke ohne Sturmschäden gelangten.

Weiter ging es auf einem ebenen Wanderweg parallel zur kaum befahrenen Straße, meist aber im Wald zwischen den Bäumen verborgen. Das Almtal ist wirklich eine Überraschung, so tolle Wege, so viel Wald… 💚

Gegen 15.30 Uhr gelangten wir zum Wildpark Cumberland, und wo wir schon mal da waren, sahen wir ihn uns auch gleich an. Waren ansonsten oft 1500 Besucher an einem Tag dort, waren außer uns nur 4 weitere zu sehen. Die Tiere waren entsprechend entspannt und zeigten sich gerne:

Und meine Ziegenherde habe ich auch gefunden!

Um 16.30 Uhr marschierten wir dann die letzten 5km nach Grünau. Es hatte endlich aufgehört zu regnen.

In der Pension haben wir uns nur kurz geduscht und sind dann sofort zum Essen in ein Gasthaus gestürmt. Den ganzen Tag mit nur zwei Müsli-/Schokoriegel zu bestreiten, ist doch etwas zu wenig! 😜

Hier in Grünau ist’s am Abend übrigens schon richtig bitterkalt! Den Schnee von den Gipfeln ringsum spürt man bis ins Tal!

Statistik:

  • 29,4km (inkl Tierpark)
  • 950HM rauf
  • 1100HM runter
  • Reine Gehzeit: 6h 30min (inkl Tierpark)
  • Survival Training: mind. 20 umgefallene Bäume, mehrere Stunden Regen, keine Einkehrmöglichkeit, kalter Winterwind
  • Kollateralschäden: eine stark verschmutzte Hose durch den Baumparcours

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