Die Nacht war unruhig und kurz. Also, eigentlich wäre die Lage der Unterkunft super ruhig, aber wir hatten die Rechnung ohne tierische Störenfriede gemacht. Daher gab es keinen anderen Ausweg als den Gelsen-Genozid (also ein Gelsozid) um ca 1.30 Uhr nachts.
S: “Ich fühle mich wie ein Vampirjäger.”
M: “Du bist jetzt Silke van Gelsing!”
Den Sieg haben wir dann mit Schokokeksen gefeiert. Aber es war ein Triumph auf Zeit. Eine Gelse hatte überlebt und sich bitterlich gerächt. Ca. 10 Stiche pro Kopf waren das tragische Ergebnis des Kampfes.
Das Frühstück war auch etwas mager bzw waren wir vom Pesbichl sehr verwöhnt, und so starteten wir mäßig satt und juckend in die heutige Etappe.
Es hing noch Nebel im Tal, aber das Wetter sollte wieder super werden. Sehr schnell ging’s aus dem Dorf und in Richtung Anstieg. Ein Mann mit Hund fragte uns, wohin wir so früh unterwegs waren. Auf die Antwort “Biberalm” konterte er mit “I bin do geboren, oba des kenn net amoi i.”
Der Anstieg war gemütlich, zuerst auf einem Forstweg bzw teilweise im Wald entlang. Der Blick zurück war trotz Nebel super:
Je höher es ging, umso besser wurde das Wetter. Bei einer kurzen Rast nach den ersten knapp 400HM konnten wir beobachten, wie schnell sich der Nebel von Tal verzog.
Diesmal waren viele Bäche bzw Flüsse am Weg – oder Nassbereichüberschreitungen, wie es der Reiseführer so wunderbar beschrieb. 😅
Die wohl lustigste Bank für eine Rast war wohl die Socken-Bank:
Bei der Rast auf der Socken-Bank gab’s auch gleich ein Fotoshooting:
Interessant war auch der Herzfelsen am Weg:
Kurz danach gab’s schon die ersten tollen Ausblicke ins Tal:
Von Forst-/Waldwegen ging es dann über in einen tollen einsamen Almenweg mit tierischer Begegnung:
Menschenleere Almen, blauer Himmel und ein gemütliches Lüftchen begleiteten uns weiter bergauf, vorbei an der idyllischen, aber nicht bewirtschafteten Walchalm.
Dann ging’s schon auf die letzten Höhenmeter Richtung Hohe Scharte. Schwarzbeeren waren auch wieder überall zu finden.
Wem der 1200HM-Anstieg nicht reicht, kann hier sicher auch noch seine Armkraft trainieren:
Und dann war die Hohe Scharte auf ca 1.926m auch schon erreicht und die Aussicht ins Gasteinertal und die Bergwelt einmalig! 😍
Bei dem Wetter und der Aussicht durfte ein Selfie nicht fehlen:
Von dort ging’s weiter am Grat Richtung Wetterkreuz, von wo wir wieder so tolle Ausblicke genießen konnten!
Jetzt wartete nur mehr der Abstieg zur Biberalm, unserer heutigen Unterkunft auf 1.735m.
Idyllischer kann man gar nicht übernachten! Eine ganze Hütte für uns, niemand sonst außer die beiden Hüttenwirtinnen auf der Alm. Ein Hase, ein paar Schweine, Blick ins Tal, selbstgemachte Säfte und Mehlspeisen und Kasspotzn als Abendessen – ein perfekter Wandertag fand so ein perfektes Ende!
Und wie immer eine Statistik :