Über die Filzmoosalm zur Loosbühelalm/26.9.2023

Die Nacht war kalt, richtig kalt. Im Zimmer war die Temperatur vermutlich gleich hoch (bzw niedrig!) wie draußen. Man konnte seinen Atem gerade noch nicht sehen, aber viel hat nicht mehr gefehlt.

Mit 3 Schichten Kleidung und zwei Decken (und für mich eine Haube 😅) ging’s dann einigermaßen. Der Wind war fast die ganze Nacht über zu hören, wie er am liebsten die ganze Hütte mit sich in den See gerissen hätte. Egal, wie kalt es im Zimmer war, alles besser als ein Zelt im Freien.

Da die Zimmer bis 8 Uhr schon zu räumen waren, waren wir schon um kurz nach 7 beim Frühstück und kurz nach 8 auch schon unterwegs. Der See lag noch komplett im Schatten:

Anfangs führte der Weg relativ eben am See entlang Richtung Tappenkarseehütte.

An einer Stelle konnte man über eine Brücke oder am Weg drunter entlang gehen:

M: “Wo sollen wir gehen?” S: “Die Höhenmeter zählen sich net aus.”

Außer uns war niemand unterwegs, der See lag (v.a. nach der vollen Hütte gestern Abend) angenehm friedlich:

Kalt isses!

Die Tappenkarseealm am anderen Ende des Sees ist nicht bewirtschaftet, lag aber in der morgendlichen Herbststimmung sehr idyllisch:

Nach dem See ging’s bergauf, aber wieder mal so richtig bergauf. Da wurde uns gleich wieder warm. 😅 Dafür war der Ausblick sehr schnell sehr gut:

Der Weg führte wunderschön über Almen, und bald waren wir am Draugsteintörl angelangt. Schon hier war die Aussicht toll:

Auch nach dem Törl war die Aussicht bei diesem Wetter wie im Prospekt:

Schwarzbeeren und Preiselbeeren gab’s hier auf der Alm auch noch immer jede Menge:

Kurz vorm Filzmoossattel legten wir windgeschützt eine gemütliche Pause ein, eilig hatten wir es heute ja nicht!

Am Sattel oben gab’s wieder ein prächtiges Panorama:

Danach ging’s weiter zur Filzmooshöhe mit dem neuen Strahlenkreuz:

Dahinter der Draugstein

Danach ging’s gemütlich am Höhenweg entlang.

Weiter bergab zur Filzmoosalm – der Weg führte nun durch einen mit Latschen durchsetzten Zirbenwald. Es war nicht nur wunderbar zu wandern, sondern roch auch noch so gut!

Bei der Filzmoosalm angelangt, gönnten wir uns eine gemütliche Jause:

Alles selbstgemachte Produkte auf der Filzmoosalm!

Von der Alm war’s nur mehr eine gute Stunde zur Loosbühelalm, unserer Unterkunft für heute Nacht. Der Weg war teilweise etwas abenteuerlich auf einem sehr schmalen Waldweg, aber dennoch sehr schön!

Ausblick von unserem Balkon 😀

Später gab’s dann Abendessen auf der Loosbühelalm, und wir saßen noch draußen, bis die Sonne hinter den Bergen verschwunden war und es auf fast 1.800m wieder ziemlich frisch wurde.

Wie immer die Statistik:

Auf die Tappenkarseehütte/25.9.2023

Das Frühstück war ziemlich nett, eine riesige Teeauswahl und sehr gute selbstgemachte Marmeladen. Auch der Kaffee war gut. So starteten wir gestärkt in den Tag. Einige von uns mehr als andere:

M: "Ich kann in der Früh nicht so viel essen, mein Magen ist noch in der Tiefschlafphase."
Meanwhile Silke nach 2 Broten, 1 Weckerl und Müsli: "Was esse ich jetzt?"

Die Sonne war schon heraußen, und der Nebel hatte sich auch aufgelöst. Der Tag versprach, sehr sonnig zu werden. Wurde ja auch Zeit – wir hatten das gestern schon erwartet!

Aber ganz schön frisch war es schon:

M (voll entsetzt beim Rausgehen): "Ich kann meinen Atem sehen!"

Zuerst ging der Weg durch Hüttschlag durch, bevor wir einen Waldweg hinauf gingen, um danach wieder runterzugehen. Asphaltvermeidung recht schön und gut, aber einige unter uns – ich will ja keine Namen nennen – beschwerten sich schon über die zusätzlichen Höhenmeter. 😉

Die Häuser und Hütten am Weg waren zauberhaft:

In einem kleinen Ort ging’s dann gleich zwischen zwei Häusern anständig bergauf. So bergauf, dass wir uns eine Seilversicherung wünschten. Oder Steigeisen.

Zumindest war die Aussicht schon mal ganz nett:

Daneben gab es auch ein paar Ziegen und ein einziges Schaf. Da wir zwischendurch beim Wandern Glenkill (für alle, die das nicht kennen: eine Schafherde versucht, den Tod ihres Hirten aufzuklären) hörten, war das doppelt so amüsant.

Nach ca 500-600HM wollten wir gerne eine Pause einlegen.

S: "Jetzt wär mal eine Bank ganz gut."

Und der Wandergott sprach: Ask and you shall be provided. Denn 5 Sekunden nach dieser Aussage war eine Bank am Weg.

Dann ging’s wieder weiter, immer bergan. Vorbei an alten Hütten,

an spannenden Bänken,

mit Nassbereichüberschreitungen

und mit schönen Ausblicken auf Almen

Nach über 1.200HM hatten wir schließlich das Karteistörl auf 2.146m erreicht. Die Aussicht war mega – auf schneebedeckte 3000er inklusive!

Wo Fotos nicht genügen, um dem Anblick gerecht zu werden!

Hinter dem Törl ging’s bergab, Richtung Tappenkarseehütte.

Von oben sah man auch schon den beeindruckenden Tappenkarsee:

In der Ferne konnte man auch schon die Tappenkarseehütte sehen:

Ein wenig komisch kam es mir schon vor, dass der Weg vom Törl zur Hütte nur 45 Minuten dauern sollte. Die Hütte schien doch etwas weiter weg zu sein. Merkwürdig. Also beschlossen wir, noch eine letzte Pause einzulegen und uns mit Proteinriegeln für die letzten Kilometer zu stärken.

Eine Minute später, also um die nächste Kurve, sahen wir dann die echte Tappenkarseehütte. Quasi wenige 100m und max 100HM unter uns!

Vor lauter Schreck über diese Entdeckung stolperte Mani richtig spektakulär und rammte nach einem Fast-Salto und einer Schulterrolle, bei der ihm aber die Wanderstöcke etwas im Weg waren, sehr unsanft den Boden und mindestens einen Stein.

Es war nicht hübsch. Gar nicht hübsch. Auf dem Foto war die Wunde schon gereinigt und blutete nicht mehr. Zum Glück hatte ich Octenisept immer griffbereit. Nicht umsonst bin ich Ersthelferin. 🤘 Auch, wenn ich fremdes Blut nicht unbedingt cool finde. Vampir bin ich fix keiner.

Langsamer und ich voran als Prellbock ging es den Rest des Weges bergab. Bei der Hütte angekommen, bezogen wir gleich mal unser Zimmer (yay, 2er-Stockbettzimmer und kein Lager!), bevor wir uns auf den Sturzschreck hin zwei Kaiserschmarrn gönnten:

Dann haben wir uns Duschmarken gekauft und uns den Luxus einer heißen Dusche auf 1.820m gegönnt.

Danach wollten wir uns noch etwas die Aussicht genießen:

Zum lange Draußenbleiben war’s dann schon zu kalt, der Wind blies eisig, und nicht mal die Sonne konnte mehr gut wärmen. Also gab’s dann noch Tee und Kakao in der Gaststube.

Später am Abend, viele Schnaps-Runden (das Spiel, nicht der Alkohol – im Unterschied zur feucht-fröhlichen “Damen”runde kommen wir nicht zum Saufen auf die Alm):Eine der lauten “Damen” geht an unserem Tisch in der Stube vorbei. Mit eigenem Essen in der Hand. Sah nach Chips aus. Oder so was.

S, total empört: "Eigenes Essen darf man nicht mitnehmen. Das muss sie jetzt teilen!"

Und wie immer unsere Statistik:

Und wieder mal unser HR-Vergleich: