Etappe 12: Goiserer Hütte bis Gablonzer Hütte

Da wir das ganze Lager für uns alleine hatten, war die Nacht entsprechend ruhig, und wir haben sehr gut bei offenem Fenster geschlafen. Morgens hörten wir nur das Bimmeln der Glocken der süßen Schafherde vor der Hütte.

Die Luft war frisch und roch nach Alm und Berg und sogar nach Speik und kein bißchen nach stinkigem Verkehr, Großstadt und Menschenmengen. Kein Wunder, dass es die Köchin Vita nach 10 Jahren Wien hier rauf auf den Berg gezogen hatte. Beim gestrigen Sonnenuntergang, dem nächtlichen Sternenhimmel und der Morgenluft verstand ich ihre Beweggründe immer besser.

Nachdem wir unser Zeug gepackt hatten, ging’s zum Frühstück. Außer uns waren nur Hüttenwirt Max samt Hund, Vita und Ines hier oben, und es herrschte eine herrliche Ruhe. Als die drei dann mit den Essensvorbereitungen für den Tag begannen, zogen wir wieder los.

Völlig menschenleer war die Alm um diese Zeit, selbst die vereinzelten privaten Hütten wirkten ausgestorben. Alles war vollkommen ruhig, nur ab und zu zwitscherte ein Vogel über uns. So viel Stille. 💚

Der Weg führte uns v.a. über das Almengebiet und danach durch den Wald über die Iglmoosalm 800HM bergab. Gegen Ende der Strecke begegneten wir schon etlichen älteren Tageswanderern, die hurtig hinaufsausten.

In Gosau kamen wir dann bei der Hauptstraße raus, und nachdem es kurz vor Mittag war, machten wir bei einem Gasthaus, das 500m weiter in den Ort rein war, eine kurze Rast und tranken etwas. Zusätzlich gab’s Eiskaffee und Topfenstrudel als Stärkung für die folgenden 800HM bergauf zur Gablonzer Hütte.

Danach ging es wieder zurück auf den Trail, und nach ca 800m auf Asphalt, zuerst auf der Haupt-, dann auf einer Nebenstraße, landeten wir sehr bald wieder auf einem Waldweg. Beim Einstieg fanden wir diese herzigen Kerle:

Der Weg auf die Gablonzer Hütte war v.a. auf einem wunderschönen, romantischen Waldweg, manchmal mit kleinen Holzbrücken, und bis auf die letzten paar 100m nicht allzu steil und sehr gemütlich zu wandern.

Immer wieder erhaschten wir einen Blick auf den Dachstein, doch wir merkten auch, dass sich langsam Wolken über dem Gipfel ausbreiteten. Das vorhergesagte Schlechtwetter kündigte sich schon an.

Kurz vorm Ziel erlebten wir eine Art Mini-Almabtrieb. Großmutter, Mutter und Sohn trieben eine kleine Herde von ca 6-7 Kühen den Berg hinab. Ein paar davon wollten schon wieder mit uns mit rauf. Ich verstand sie. 😂

Die Gablonzer Hütte lag einmalig am Felshang mit genialem Blick auf den Gosaukamm und den Dachstein. Wäre letzterer nicht schon eingewölkt worden…

Wir bekamen das beste Zimmer in der Hütte – keine Stock-, sondern normale Betten und sogar mit Sitzecke. Und nach der gestrigen Übernachtung war eine warme Gemeinschaftsdusche im Keller der reinste Luxus! Nichts fühlt sich besser an, als sich nach stundenlanger Wanderung den Schweiß und Dreck abwaschen zu können. 😉

Als wir dann beim Essen draußen saßen, zog das Unwetter immer weiter über den Dachstein. In der Ferne hörten wir auch schon Donnergrollen. Dann erreichten die Wolken auch uns, und mit den ersten Blitzen zogen wir uns dann doch in die Hütte zurück. Kurz danach begann es zu schütten.

Eigentlich wäre morgen die Adamek-Hütte am Fuße des Dachsteins am Programm gestanden, aber die Wettervorhersage machte uns keine Hoffnung mehr. Bei möglichem starken Regen und ev sogar Gewitter spaziert man halt nicht im Hochgebirge herum – so sehr wir es auch bedauerten. 😞

Stattdessen würde es morgen nach Gosau-Hintertal gehen und von dort aus dann nach Hallstatt.

Statistik:

  • 18km
  • 980HM rauf
  • 1050HM runter
  • Reine Gehzeit: 5h

 

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