Etappe 11: Bad Ischl bis zur Goiserer Hütte

Nachdem wir gestern auf der Goiserer Hütte weder gutes Netz noch Strom für die Handys hatten, mussten wir den gestrigen Beitrag auf heute verschieben…

Das Jugendgästehaus, in dem wir übernachteten, war nicht nur super gelegen, sondern auch so ruhig, dass wir mit offenem Fenster schlafen konnten. Man hat bestenfalls die nahe Ischl rauschen gehört. 😄

Das Frühstück war dafür… interessant. Wir kamen ein paar Minuten früher, und doch war der Frühstückssaal in der Jugendherberge gut gefüllt. Mit Unmengen an Senioren (ev aus Tschechien?). Die Schlange am Kaffee-/Teeautomat und bei Wurst und Käse war enorm. Gut nur, dass uns Marmelade und Schokoaufstrich reichten. 😉

Nachdem wir fertig waren, haben wir bei der netten Dame am Empfang gezahlt und noch ein bißchen nett geplaudert, bevor wir dann unseren Rucksack schulterten.

Der Weg führte uns zuerst 2,5km mitten durch Bad Ischl, entlang der wunderschönen Traun-Promenade, vorbei am Zauner bis zur Katrin-Seilbahn.

Nachdem die Route heute sehr lange werden würde (ca 20km, über 1200HM rauf und 1000HM) wollten wir uns noch zusätzliche 1000HM rauf und +7km ersparen, zumal der Weg meistens ohnehin nur sehr uncharmant der Ski-Trasse entlang ging.

Pünktlich um 9 Uhr stiegen wir in unsere Gondel, und aufi ging’s!

Es dauerte grad mal 15 Minuten, und wir waren am Ischler Hausberg bzw auf der Bergstation. Zum richtigen Gipfel ging noch ein steiniger Wanderweg von ca 40 Minuten mit prächtigen Aussichten auf den Hallstätter See, Mondsee, Wolfgangsee, Nussensee, Traunsee, Schwarzensee, Dachstein, Loser, Almkogel, Schafberg, zurück nach Bad Ischl etc!!!

Sogar bequeme Liegen gab es:

Wir waren an diesem Morgen die ersten hier oben und hatten den Gipfel ganz für uns alleine. Die Katrin ist schon echt einen Ausflug wert!

Nach dem Abstieg zur Bergstation tranken wir noch rasch etwas beim Gasthaus dort, bevor wir den anstrengenden Abstieg von über 1000HM wagten. Es ging meistens durch den Wald steil auf Pfaden bergab, und hier zeigte sich die Verwüstung von Sturmschäden besonders arg:

Zwischenzeitlich sah es fast so aus, als würden mehr Bäume kaputt am Boden liegen als stehen. 😞

Gegen Mittag waren wir endlich unten in Weißenbach eingelangt und beschlossen, beim hiesigen Wirt der Weißenbachhütte Erwin eine Mittagspause einzulegen. Ich hatte eine so gute Kürbissuppe, wie ich sie selten gegessen habe.

Vom Gasthaus führte die Route direkt weiter, aber der Einstiegspunkt war gesperrt. Im Frühjahr hatte es dort arge Stürme gegeben, die die Eschen hier arg in Mitleidenschaft gezogen haben. Wir haben den Wirt nach der Umleitung gefragt, der angesichts der Sperre (uns betrafen grad mal 100m oder so) den Kopf schüttelte und meinte: “Waun do heit a Bam umkippt, und waun der di trifft, suitast Lotto spü’n.” Wir versuchten anfangs die korrekte Umleitung zu finden, aber nach mehreren 100m Herumgeirre haben wir drauf gepfiffen und sind unter der Absperrung durchgeklettert und am regulären Pfad gegangen. Wir sind den Hügel sehr lange aufwärts gestiegen. Kein einziger Baum hat in dieser Zeit auch nur geknarrt. 😉

Das, was uns aber aufgefallen ist, war die Tatsache, dass es schon richtig herbstelt. Überall knirschte schon das Laub unter den Schuhen, und die Bäumen verfärben sich bereits. Herbst, hach! 💚🍂🍂🌰🍁🍃

Zwischendurch, beim Weg über die Jochwand, erhaschten wir auch einen Blick auf Bad Goisern:

Der Weg durch den Wald endete irgendwann in einer Schotter- und Asphaltstraße, auf der wir uns ca 2,5km in der heißen Nachmittagssonne raufgequält haben, bevor wir wieder auf einen Wald gelangten. Da sind wir dann 600HM in 4km auf einen steinigen, wurzeligen Pfad hinaufgewandert. Bzw teilweise sogar auf allen Vieren raufgeklettert. Was haben wir gekeucht!

Nach diesem harten Aufstieg war der restliche Weg gemütlicher auf einem schönen Wald-/Almenweg unter vielen Lärchen, bis wir gegen 17 Uhr dann endgültig bei der Goiserer Hütte anlangten. Die Hütte lag genial an der Felskante – dahinter ging’s sehr steil bergab. Direkter Blick auf den Kalmberg und nach Bad Goisern hinab.

Es waren kaum Gäste da, und wir waren sogar die einzigen Übernachtungsgäste. Zum Glück, denn hier gibt’s nur Matratzenlager. 😉 Duschen gab es ebenso wenig wie warmes Wasser zum Waschen, und nur ausnahmsweise durften wir kurz ein Handy aufladen, denn der Strom macht hier öfter Probleme. Ja, da wird man bescheiden. 😉

Zum Abendessen saßen wir dann draußen und kamen mit einer Frau aus der Gegend ins Gespräch, die eine Hütte nur ein paar 100m entfernt hat und,  wenn sie hier übernachtet, meistens zur Goiserer Hütte zum Essen kommt.

Später setzten sich die Köchin Vita und die Kellnerin Ines dazu, denn es war ohnehin niemand mehr hier außer uns. Kurz vor der Dämmerung kamen noch zwei Jungs aus Goisern, und wir erfuhren allerlei Goiserer Tratsch und Klatsch. Am Land kennt wirklich jeder jeden, und sogar den einzigen Obdachlosen aus Goisern kannten alle beim Namen. 😂

Der Sonnenuntergang war zwar nicht so spektakulär wie erhofft, aber trotzdem ganz schön:

Dafür war der Sternenhimmel umso prächtiger!!!

Apropos, ein Suchbild – finde das gut getarnte Tier:

Der heutige Beitrag (Goiserer Hütte zur Gablonzer Hütte) wird morgen nachgereicht – nachdem das Wetter uns um den Dachstein herum einen Strich durch die Rechnung macht, müssen wir unsere hochalpinen zwei Tage canceln und umdisponieren. Daher geht es morgen bei Regen ins Tal runter… 😞😞😞

Statistik:

  • 19km
  • 1350HM rauf
  • 1200HM runter
  • Reine Gehzeit: 6h 10min

 

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