Etappe 17: Loser

In Bad Aussee haben wir ein Air B&B, daher gab’s nur selbstgemachtes Frühstück. Dafür konnten wir währenddessen gleich die nächsten Tage bis Sonntag umarrangieren…

Zum einen wegen des angekündigten Regens am Samstag, zum anderen, weil wir keine dritte Nacht in Bad Aussee bleiben wollten. Eigentlich wollten wir an einem Tag auf den Loser, und der andere sollte unser erster richtiger Rest Day nach 16 Tagen sein. Aber Bad Aussee traf als Ort nicht ganz unseren Geschmack, außerdem wurde das Verkehrskonzept testweise in ein bescheuertes Einbahnsystem verwandelt und die Straße unserer Unterkunft zu einer ständig befahrenen Durchzugsstraße. 😞 Also haben wir einfach alles um eine Nacht verschoben und bleiben jetzt zwei Nächte am Grundlsee am Bio-Bauernhof. 😊

Da das Wetter heute passen sollte, würde also heute der Loser am Programm stehen. Außerdem würden meine Eltern vorbeikommen und uns vom Loser Bergrestaurant per Auto wieder mit runter nehmen, was uns fade Abwärtshöhenmeter ersparen würde, da die Etappe mit ca 14km und ca 1200HM ohnehin lang genug ist.

Also ging es kurz vor neun Uhr zum Bus, mit dem es nach Altaussee ging, dem Startpunkt für den Aufstieg zur Loser Hütte und weiter auf den Loser.

Gegen 9.30 Uhr waren wir in Altaussee, das um Welten charmanter ist als Bad Aussee. Das einzige nette, das ich bisher von Bad Aussee gesehen habe, war beim Warten auf den Bus der Kurpark:

Der Weg zur Loser Hütte auf 1504m ging nach wenigen 100m durch eine schöne Wohnsiedlung gleich in den Wald. Ziemlich am Anfang war dieser 200 Jahre alte Bergahorn:

Nach ein paar Kehren hatten wir dann zum ersten Mal eine tolle Aussicht auf den Altausseer See:

Und im Hintergrund der allgegenwärtige Dachstein!

Am schönen und nur mäßig steilen Waldweg ging es zügig voran, und so erreichten wir schon in 1,5h (statt der angegebenen 2,5h) die Loser Hütte. Für den Tagesausflug konnten wir unsere großen Rucksäcke zurück lassen, und daher sind wir die 800HM in 5km regelrecht raufgeflogen!

Die Aussicht war schon hier gewaltig:

Und wir sahen auch die Südwestseite vom Loser:

Nachdem die Loser Hütte wegen Wartungsarbeiten geschlossen hatte, gingen wir 15 Minuten zum Loser Bergrestaurant weiter und tranken dort noch etwas, bevor wir den Loser in Angriff nahmen.

Zuerst ging es zum Augstsee. Das Wetter war prächtig, und obwohl es Dienstag ist, waren schon Unmengen von Menschen hier oben. Man kann nämlich sehr bequem über die Panoramastraße mit dem Auto rauffahren.

Beim Wegweiser zum Loser stand:

  • Trittsicherheit
  • Schwindelfreiheit
  • Absturzgefahr
  • Steinschlaggefahr

Jo eh. Schon nach den ersten paar Metern aufwärts hatten wir eine wunderbare Sicht auf den Augstsee:

Wir entschieden uns für die Tour über den Hochanger. Ziemlich am Anfang gab’s gleich ein paar nette Kraxlpassagen über Stein:

Es war nicht besonders schwierig, und wieso man hierbei schwindelfrei sein sollte, war mir auch nicht klar. Vermutlich bezog sich die Warnung auf Flipflop-Touristen.

Ziemlich bald erreichten wir das spektakuläre Loserfenster – hinten ging es quasi senkrecht bergab!

Die Aussicht hier und beim Vorgänger war auch schon unglaublich:

Der Weg ging zwischen unzähligen, gut duftenden Latschen hindurch und war ziemlich gut zu gehen, wenn man einigermaßen trittsicher war. Boden und Stein war trocken, also ging es sehr problemlos über den Hochanger weiter zum Loser selbst. Unglaublich, wie viele Menschen hier heute unterwegs waren! Richtige Völkerwanderung bei dem Wetter!

Aber als wir dann zum Gipfel gelangten, war uns klar, wieso. Die 360 Grad-Sicht auf Dachstein, Grimming, Gosaukamm, Krippenstein, Schafberg, Katrin, Wolfgangsee, Altausser See, Totes Gebirge, Ortschaften wie Bad Aussee und Altaussee, St. Wolfgang, Bad Ischl, Bad Goisern etc war unbeschreiblich!

Der Vorteil, dass wir nicht alleine hier waren: wir bekamen ein gemeinsames Gipfelkreuzfoto:

Im Gegenzug durfte ich dafür auch mehrere Gipfelfotos für die anderen Wanderer machen. Mit zwei davon, zwei richtigen Bergfexen, waren wir ja schon auf dem Weg zum Gipfel kurz ins Gespräch gekommen, weil sie ziemlich genau auch unser Tempo hatten. Und das kann nicht jeder halten. 😜

Der Loser ist ein gemütlicher Plateaugipfel mit viel Platz, und so konnten wir gemütlich ein paar Müsliriegel essen und die Aussicht genießen. Und noch mehr Fotos machen. 😂

Nach einer längeren Pause ging es dann leider wieder bergab, zurück zum Bergrestaurant über die Südwestseite. Auch hier war der Weg sehr ok, wenig Kraxlpassagen, und die schwarze Wertung dieser Tour ist schon eher übervorsichtig.

Hier nochmal ein Blick zurück auf den Weg – es ist doch gut, sich auch mal umzudrehen. 😉

Beim Restaurant trafen wir dann meine Eltern und aßen noch in Ruhe etwas.

Ein letztes Foto, und runter ging’s (auch ohne Idiotenstangerl gut geworden, oder?? 😜):

Zum ersten Mal seit drei Wochen saßen wir wieder in einem Auto – wie schnell das bergab ging! 😂

In Bad Aussee gab’s dann noch einen gemeinsamen Abstecher in die Kurkonditorei, bevor meine Eltern wieder zurückfuhren – nicht jedoch, ohne Kuchen, Schoko und ein paar andere Vorräte für hungrige Wandersleute zu übergeben. 😁

Statistik:

  • 14km
  • 1240HM rauf
  • 400HM runter
  • Reine Gehzeit: 3h 20min

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