Etappe 5: Schafberg bis Mondsee

Heute erwachten wir zu diesem Ausblick:

Das Hotel Schafbergspitze ist zwar sauteuer, das Essen mäßig, das Personal – v.a. das Chef-Personal – unfreundlich und unsympathisch. Aber wenn man sieht, wie viele Gäste wegen dieser Aussicht kommen, dann weiß man, wieso sie sich gar nicht bemühen müssen. 😉

Wenn man den 360 Grad-Ausblick rundherum mitberechnet, war also das Preis-Leistungsverhältnis ok.

Apropos, was ich gestern gar nicht erwähnt hatte, war, dass ca. 10 Minuten, bevor wir gestern oben bei der Schafbergspitze angekommen sind, ein älterer Gast im Restaurant umgekippt ist und sofort tot war! 😞 Wir hatten beim Weg rauf den ÖAMTC Hubschrauber drüberfliegen gesehen und angenommen, ein Flipflop-Tourist wäre wieder gestolpert. Der Arme war im Restaurant und am Damen-WC das Gesprächsthema Nr. 1.

Zurück zu schöneren Themen… Nach dem Frühstück, das nicht so mickrig wie befürchtet war, sind wir gegen 9 Uhr aufgebrochen. Noch fuhr keine Bahn hier rauf, es war beinahe menschenleer, und die kühle Morgenluft auf 1800m war einfach herrlich! Die Sonne schien auch schon hier oben am Gipfel, während über dem Wolfgangsee noch Nebel lag. Beste Herbststimmung also, und wir begannen den Abstieg zur Schafbergalm.

Nur wenige Frühaufsteher begegneten uns auf den ersten 2,5 km bergab, und wir sahen sogar etliche Rehe, die wie wir die morgendliche Ruhe am Berg nützten.

Lustiges Detail am Rande, wenn man das folgende Foto betrachtet: Kaiser Franz Josef I. ließ diese Stufen angeblich auf den Schafberg bauen, damit er im fortgeschrittenen Alter noch hinaufgetragen werden konnte. Es gab lange Zeit sogar den Job als Sesselträger in St. Wolfgang. Diese Leute haben die Adeligen auf den Schafberg und wieder runter geschleppt, wenn diese zu faul waren. Heutzutage macht das die Schafbergbahn. 😂

Felix beim Überqueren der Gleise der Bahn:

Nach kurzer Zeit waren wir dann bei dem Gasthof Schafalpe, das derzeit nicht bewirtschaftet ist. Von dort hatten wir einen tollen Ausblick, sogar bis zum Dachstein!

Danach ging es hinab in die Ortschaft Winkl. Der Weg war durch den Wald, ziemlich steil, aber trotzdem ganz gut zu gehen. Es begegneten uns hier zum ersten Mal viele Tageswanderer.

Insgesamt 1200HM später gelangten wir nach Winkl, einer kleinen Ortschaft mit vielen schönen Häusern, Bauernhöfen und Villen. Der Weg führte uns durch die halbe Siedlung, was aber sehr gemütlich zu gehen war.

Das prächtige Schloß Hüttenstein liegt auch hier:

Kurz darauf gelangten wir zum Krotensee, wo wir eine längere Pause einlegten und die beim Frühstück mitgenommenen abgepackten Mini-Roggenbrotscheiben mit Haselnusscreme (nein, keine Nutella, eine palmfettfreie Version von Haas – gab’s auch beim Frühstück in diesen kleinen Einwegpackungen) jausneten. Zu unserer Verteidigung: die Leute aßen alle nur Semmeln, und das Brot läuft am 1.10. ab, wir haben uns also geopfert. 😉

Der Krotensee war sehr schön und spiegelte die Landschaft ringsum wider:

Der See hatte momentan 19-20 Grad – zumindest laut einer älteren Dame, die dennoch gemütlich ihre Längen zog.

Danach ging die Route anfangs eben über eine Wiese, bevor wir auf die Obenauer Alm auf nicht mal 600HM gelangten. Kein Mensch außer uns war hier unterwegs, dabei war es richtig idyllisch hier! Nur Wald, Almwiesen und Kühe. 😉

Dann ging der Weg plötzlich steil bergauf, kurzzeitig durch Dickicht, bis wir wieder im Wald waren. Anfangs war es sehr gemütlich zu wandern, doch gegen Ende hin wurde es ein Alpinsteig. Zumindest wurden wir mit einer tollen Aussicht belohnt:

Am Almkogel auf 1030HM angekommen, haben wir uns gedacht, dass es eh schon egal ist, und sind noch rasch auf den Gipfel ganz raufgeklettert. Die Aussicht war enorm:

Tja, und danach ging’s bergab. Und wie! Der Weg war unglaublich steil, rutschig durch den Regen der letzten Tage, voll mit Wurzeln, Steinen und umgefallenen Bäumen. Für diese 500HM in 1,5km brauchten wir eine Stunde!!! Und danach zitterten die Knie und die Oberschenkel, als hätten wir gerade Hochleistungssport betrieben!

Am Ende des Waldes stand die hübsche Thekla-Kapelle:

Danach waren wir endlich unten angekommen – weiter ging es zum Glück für heute nicht mehr bergab!

Als wir dann zurückblickten, sahen wir den Start von heute (Schafberg links im Bild) und den Almkogel (Spitz rechts im Bild) – es war wirklich ein langer Weg:

In St. Lorenz fand sich dieses schöne Naturdenkmal (Baum, nicht die Kirche 😜):

Von St. Lorenz ging es vorbei am Golfplatz über Schwarzindien nach Mondsee. Der Weg war gesäumt von Villen und wunderschönen Häusern mit Seezugang, dass wir nicht aus dem Staunen rausgekommen sind!

Bis zu unserer Unterkunft, der Pension Herned, gingen wir dann noch ca 1,5km entlang der uncharmanten Bundesstraße, bis wir endlich am Ziel waren!

Die Pension liegt sehr nett in einer ruhigen Seitengasse, im Garten davor tummelten sich ein paar Hühner. Hoffentlich gibt’s morgen frische Eier zum Frühstück. 😁

Nachdem wir uns geduscht hatten und wieder einigermaßen lebendig waren, ging es ins Zentrum von Mondsee, wo wir uns bei einem Italiener mit Pizza und Pasta vollstopften! 😄

Heute spüren wir jedenfalls unsere Beine intensiver als sonst. Aua!

Statistik:

  • 20km
  • 750HM rauf
  • 2000HM runter
  • Reine Gehzeit: 4h 43min.

 

4 thoughts on “Etappe 5: Schafberg bis Mondsee”

  1. Sehr geniale Fotos!
    Den Beruch des Sesselträgers find ich toll (wenn ihn jemand anderer macht ;)), es gäbe da eh ein paar Berge ohne Seil- bzw Zahnradbahn ;-D

    1. Aber stell’ dir vor, mit dem Job wär man immer an der frischen Luft. 😂 Hab mir aber beim Rauf- und Runtergehen schon gedacht, wie heftig das sein musste. Ich hab nur 10kg geschleppt, und das hat schon gereicht. 😉

    1. Haha, das haben wir nicht gewusst. 😂 Singen hab ich jedenfalls niemanden gehört! 😂
      Und vermutlich waren wir nach der Etappe zu ATEMLOS, um drauf zu achten. 😉

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